Über die Künstlerin
Menias großformatige Arbeiten faszinieren auf den ersten Blick durch ihre leuchtende, überbordende Farbigkeit in geradezu paradiesischer Opulenz. Erst bei genauerem Hinsehen offenbart sich nach und nach die tiefgründige Botschaft, die den Bildern innewohnt. In plakativer Monumentalität und eindringlicher Bildsprache, in reduzierten Formen und in grellbunter Farbgebung begegnen dem Betrachter oft verstörend überzeichnete Gestalten und die ungeschönte Darstellung von Gewalttätigkeit gegenüber Mensch, Tier und Natur. Aus der vordergründigen „Unschuld“ und „Naivität“, aus einer scheinbar kindlichen Perspektive, aus der Farbgebung eines Gauguins und der Flächigkeit und Linearität eines Matisse lauert etwas unterschwellig Beunruhigendes und Bedrohendes heraus: Es geht um nichts weniger als um die Zerstörung des Paradieses. Die drastische Ambivalenz zwischen farbiger Heiterkeit und der Zurschaustellung von Verletzung und Schmerz schafft nachhaltige Irritationsmomente. Die Künstlerin legt frei, was hinter einer vermeintlich schönen, bunten, geschminkten Oberfläche liegt und wirft damit existenzielle Fragen auf: Was bewegt den Menschen, was verdrängt er, welches destruktive Potential liegt tief ihm verborgen?
Der Schmerz über den gewaltsamen Verlust des Paradieses durchwaltet Menias Œuvre in gleichem Maße wie die Sehnsucht nach Harmonie und der Traum von Frieden und Einheit aller Lebensformen. Ihre Bildwerke sind von einer sehr besonderen Eigensprachlichkeit, geprägt von einer tiefen Verbundenheit zu Fragestellungen der Moderne. Direkt und verborgen, schön und abgründig, voller Heiterkeit und voller Schmerz.
Biografie
Menia wurde 1965 in Zabrze/Polen geboren. Von 1980 bis 1985 besuchte sie das Staatliche Lyzeum der Bildenden Künste in Kattowitz, von 1987-1989 die Akademie der Bildenden Künste in Krakau/Kattowitz mit der Hauptrichtung Grafik-Design. 1991-1996 studierte sie an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf freie Grafik bei Prof. Eggenschwiller und Malerei bei Prof. Rissa. Ihre Arbeitsschwerpunkte als Meisterschülerin bei Rissa legte sie auf Malerei und Fotografie. Seit 1989 lebt und arbeitet Menia in Mönchengladbach.
Einzelausstellungen (Auswahl)
2017
Wenn ich sterbe, werde ich Flora, Ausstellung No. 14, DIRECT ART GALLERY, Düsseldorf
Von Pflanzen und Menschen, BIS, Mönchengladbach
2015
Kakteenherz – Menia, Ausstellung No. 4, DIRECT ART GALLERY, Düsseldorf
CHROMOSOMATISCH, projektraum EA71, Mönchengladbach
2014
7 Tage – 7 Urlaubsbilder, Projektraum EA71, Mönchengladbach
2013
Glaubensbekenntnisse, Projektraum EA71, Mönchengladbach und Metzgalerie, Koblenz
2004
Im Grunde ist jeder Mensch zu allem fähig, Künstlerhaus Eickener Straße e.V., Mönchengladbach
2003
Das Seelenschlachten, Metzgalerie, Koblenz
2001
Jenseits der Träume, Mignons Zitronenland, Köln
1997
Marzena – Malerei, KulturForum, Willich-Neersen
Arbeiten von Marzena L., Konzeptgalerie Art & Weise, Mönchengladbach
Gruppenausstellungen (Auswahl)
2018
DENKANSTÖSSE, projektraum EA71, Mönchengladbach
2017
akku c/o Linie Kunst, NEW AG Foyer, Mönchengladbach
2016
POP BOHEMIANS, projektraum EA71, Mönchengladbach
MITTENDRIN *STADTAFFEN, projektraum EA71, Mönchengladbach
2015
Glasgrün, Mischpoke e.V., Buscherstr. 37, Mönchengladbach
Mittendrin *Energie, projektraum EA71, Mönchengladbach
2014
MENIA: Bilder / Axel Eberhardt: Skulpturen, Projektraum EA71, Mönchengladbach
Ik zie wat jij niet ziet – Kunst en autisme, Museum Dr. Guislain, Gent/Belgien
2011
Durchgang zum Vielleicht, KulturAmbulanz am Klinikum Bremen-Ost, Bremen
2010
10 Jahre – 20 Künstler – 03 Orte, Metzgalerie, Koblenz
Ich sehe was, was du nicht siehst, documenta-Halle, Kassel
Bazonnale 02 – Afghanistan, KET, Weimar
Bazonnale 01 – Lust 2010, Viehauktionshalle, Weimar
2009
sechs x neu im BBK, arte dos, Kempen
2008
Natur – Mensch 2008, Sankt Andreasberg (Oberharz)
c/oncerning mg – Triptychon, Citykirche Alter Markt, Mönchengladbach
I Triennale Malarstwa ANIMALIS, Mieska Galerie Sztuki „MM“, Chorzów/Polen
2006
c/oncerning MG, BIS, Mönchengladbach
2005
Ei und Werk – Die Sammlung, Schloss Rheydt, Mönchengladbach
2004
WeldeKunstpreis Zweitausenvier – 100 Beste zur Endauswahl, Plankstadt
c/oncerning mg, Mönchengladbach
2003
c/ontraste – Fotoszene Mönchengladbach, BIS, Mönchengladbach
Kunst für den kleinen Geldbeutel, Paritätisches Zentrum, Mönchengladbach
concerning mg, BIS, Mönchengladbach
Frühlingserwachen, Künstlerhaus Eickener Straße e.V., Mönchengladbach
2002
Powroty i Spotkania – aneks, Muzeum Miejskie im. Maksymiliana Chroboka, Ruda Slaska, Polen
2001
Kunstausstellung im Paritätischen Zentrum, Mönchengladbach
1997
Heile Welten, Stadthalle Bergheim, Bergheim
1995
The First International Art Biennale of Malta, Valletta/Malta
1991
Deutsche Apotheker- und Ärztebank, Düsseldorf
Galerie Jean Pellen, Düsseldorf
Bibliografie
Kunstverlag X (Hg.), Menia, mit Texten von Natascha Kirchner und Johanna Fleischmann, Werl 2016